Wettbewerb "Fair Young Styria 2008" - Die Siegerprojekte
Den Verbindungen persönlicher Lebenswelten mit globalen Zusammenhängen waren die teilnehmenden steirischen Schülerinnen und Schüler auf der Spur - und ihre daraus resultierenden Projekte für eine faire Welt überraschten selbst die Experten der prominent besetzten Jury. Aus den zahlreichen Einsendungen wurden in vier Schulkategorien jeweils drei Projekte prämiert.
Volksschule Graz Neufeld für das Projekt „Das essen wir! Was essen wir?“
Das Projekt beschäftigt sich mit dem Thema Ernährung auf nationaler und internationaler Ebene. Die Begriffe saisonal, regional, biologisch und fair sollen in Bezug auf Ernährung definiert und verstanden werden. Ziel des Projektes ist es vor allem, zur Bewusstseinsbildung hinsichtlich gesunder Ernährung beizutragen und zum Nachdenken über das eigene Kaufverhalten anzuregen. Maßnahmen, die gesetzt werden sollen, um das Ziel zu erreichen, beinhalten eine Lehrerfortbildung im Welthaus, eine Fotoausstellung in der Schule, themenbezogene Elternabende, das Herstellen von biofairen Jausen und den gemeinsamen Besuch eines Supermarktes bzw. eines Bauernmarktes.
Volksschule Kumberg für das Projekt „Klimafit durchs Schuljahr“
Den Kindern soll deutlich gemacht werden, dass es wichtig ist für das eigene Handeln und dessen Auswirkung auf die Mit- bzw. Umwelt Verantwortung zu übernehmen. Es soll verstanden werden, dass unvernünftiges Verhalten gegenüber der Umwelt negative Folgen für andere Menschen haben kann. Im Rahmen des Projektes sollen die heimischen Biobau-ern und die Fairtrade-Initiative unterstützt werden. Das Projekt stützt sich unter anderem auf aktive Informationsvermittlung im Rahmen von Workshops in den Klassen, Einkaufstouren beim örtlichen Nahversorger, und die Erstellung des Ökologischen Fußabdruckes im Zuge eines Besuches der Ausstellung Climate.Change. Das Projekt endet mit einer Abschlusspräsentation und einem „klimafreundlichen" Buffet.
Volksschule Graz Eisteich für das Projekt „Eine Kinder-Rechte-Welt für Alle“
Bei dem Projekt handelt es sich um ein fächerübergreifendes Jahresprojekt, bei dem es um Kinderrechte und in weiterer Folge um gesunde Ernährung, faires Kaufverhalten und die Entwicklung sozialer Kompetenzen im Umgang mit anderen Kulturen geht. Das Projekt konzentriert sich auf Peru als Schwerpunktland. Durch den Verkauf von selbstgebastelten Gegenständen soll Geld für die Unterstützung der Partnerpfarre in Peru gesammelt werden. Im Rahmen des Projektes wird auf die Verwendung von Naturmaterialien im Werkunterricht zur Müllvermeidung Wert gelegt, es werden ein Lehrausgang zum Markt und eine gesunde Jause organisiert. Außerdem sind die Anschaffung von fair gehandelten Produkten (z.B. Kaffee, Fußbälle) und die Versendung eines Briefes an die peruanische Regierung zur Einhaltung der Kinderrechtskonvention geplant. Durch Workshops sollen die Kinder mit Kinderrechten allgemein und mit der Lebenssituation von Kindern in Peru vertraut gemacht werden.
Hauptschule Feldkirchen bei Graz für das Projekt „Gesunde Schule – Was hat meine Nahrung mit der Armut in der Welt zu tun?“
Real- und Hauptschuleschule Leibnitz für das Projekt „Globale Fairness in unseren Heimatgemeinden“
Die SchülerInnen sollen in Bezug auf „globale Fairness" und die Globalisierungsproblematik sensibilisiert werden. Die Umsetzung des Projektes erfolgt ausgehend vom privaten und schulischen Bereich im Gemeindebereich. Maßnahmen, die zur Umsetzung des Projektzieles gesetzt werden, beinhalten einen Besuch der Ausstellung Klimawandel in Graz, fächerübergreifenden Unterricht zum Thema, die Erstellung der „privaten Klimabilanz" der SchülerInnen, einen Workshop zum Thema „Faire Gemeinde", die Mitgestaltung der entwicklungspolitischen Tage in Leibnitz (29. und 30. Mai) und einen Stationenbetrieb zum Thema „Kap Verde".
Haupt- und Realschule Lassnitzhöhe für das Projekt „Crossing Bridges – Colours of Friendship“
Im Rahmen des internationalen Projektes EUROSCHOOLS2008, bemüht sich die Haupt- bzw. Realschule Lassnitzhöhe bei den Schülern Verständnis für andere Kulturen, Toleranz und ein Bewusstsein für „Human Rights" zu entwickeln. Neben dem Fair Play Gedanken und Gender-Aspekten, gibt es auch einen sportlichen und gesundheitlichen Schwerpunkt. Im Rahmen des Projektes gibt es Zusammenarbeit mit Partnerschulen und Nachbarschulen, öffentliche Auftritte und Sammelaktionen für Spendengelder, Workshops und die Auseinandersetzung mit dem Thema Armut/Reichtum im Englischunterricht.
Projekt „Ausseer Schulen für Afrika“
Ein Netzwerk aus den 9 Schulen des Ausseerlandes, kompetenten Einzelpersonen und des Kulturvereines KIK bemüht sich um die Finanzierung von Schulen und Gesundheitsstationen in Tansania und die Anschaffung eines Transportfahrzeuges für die Krankenstation Maskati. Durch dieses auf Dauer angelegte Projekt fließen Themen wie „ gerechte Verteilung der Lebenschancen" und „Solidarität über Landesgrenzen hinweg" immer wieder in den Unterricht und in Schulprojekte ein. Dies trägt zur Bewusstseinsarbeit bei den Schülern und in der Bevölkerung bei. Zur finanziellen Unterstützung des Projektes haben bisher unter anderem Flohmärkte, eine Schuhputzaktion beim Narzissenfest, ein Benefizlauf und Bene-fizkonzerte statt gefunden. Weiters wird am 6. Juni 2008 ein Afrika-Fest veranstaltet, das ebenfalls der finanziellen Unterstützung des Projektes dient. Zusätzlich zu diesen Aktivitäten geschieht in den Schulen einiges an Bildungsarbeit zu dem Thema (z.B. Besuch von Vertretern aus Tansania).
Die HLW Weiz für das Projekt „Heimische Sojabohne“
Das Projekt möchte die SchülerInnen für die bewusste, kritische Verwendung von Lebensmitteln sensibilisieren, wobei vor allem auch auf die praktische Umsetzung theoretischen Wissens im Kochunterricht Wert gelegt wird, im speziellen Fall betreffend das Thema Soja. Es geht in erster Linie darum, die heimische Landwirtschaft zu fördern und einen Beitrag zum Schutz der indigenen Bevölkerung in den betroffenen Anbaugebieten zu leisten. Die Aufmerksamkeit der SchülerInnen soll auf die globalen Zusammenhänge bei der Verwendung von Lebensmitteln gerichtet werden. Zusätzlich zur Vermittlung theoretischer Informationen und zu deren praktischer Umsetzung im Kochunterricht ist ein Besuch in einem Sojaanbau-Betrieb in der näheren Umgebung geplant.
Das Sacré Coeur Graz für das Projekt „Global Solidarity – Sacré Coeur Jugend übernimmt Verantwortung“
Aufbauend auf einem Vortrag zum Thema „Der Global Marshall Plan - wie kann die Jugend Verantwortung übernehmen?" soll das Projekt SchülerInnen bezüglich sozialer Probleme, die sich in unserer globalisierten Welt ergeben, informieren und sensibilisieren. Im Rahmen des Projektes kooperiert die Schule mit dem Frauenwohnhaus für Asylwerberinnen und ihre Kinder in der Metahofgasse in Graz und setzt auch auf internationaler Ebene Schritte durch die Unterstützung einer Sacré Coeur Schule in Uganda. Das Projekt zielt vor allem darauf ab, den Kindern und Jugendlichen den Stellenwert solidarischen, sozialen Handelns zu ver-mitteln. Es geht nicht nur um Wissensvermittlung, sonder auch um Bewusstseinsarbeit.
Bundeshandelsschule Bad Aussee für das Projekt „Weltladen Bad Aussee“
Seit mehr als drei Jahren betreiben die SchülerInnen der Handelsschule für Informationstechnologie in Bad Aussee einen Weltladen im Stadtzentrum als Übungsfirma. Hierbei handelt es sich um ein in Österreich einmaliges Projekt. Die SchülerInnen arbeiten einen halben Tag in der Woche für den Weltladen, entweder im Verkauf oder in der Buchhal-tung/Verwaltung. Den SchülerInnen bietet sich somit die Möglichkeit, die Bedeutung von Fairness und Nachhaltigkeit in der Praxis zu erleben. Während die SchülerInnen mit dem Thema Fairness zusätzlich in diversen Unterrichtsfächern konfrontiert werden, werden KonsumentInnen durch öffentliche Bildungsveranstaltungen, verschiedene Schwerpunktaktionen und durch die Einladung von ProduzentInnen aus Entwicklungsländern mit dem Thema Fairer Handel konfrontiert. Auch Zeitungsberichte und Auftritte im Regionalfernsehen werden genutzt, um eine möglichst breite Öffentlichkeit anzusprechen.
Bundeshandelsakademie Eisenerz für das Projekt „Eisenerz ist fair – Der Weg zur Fairtrade-Gemeinde“
"Live Fair" ist das Thema eines im Rahmen der Matura vom Schüler Philip Ledoldis durchgeführten IT-unterstützten Marketing- und Kommunikationsprojektes, bei dem gleichzeitig eine IT-Datenbankanwendung auf einem Internet-Server realisiert wird. Bei dem Projekt handelt es sich um ein aus 30 Fragen bestehendes Quiz zum Thema „Fair Trade". Durch die Kategorisierung der Fragen in Schwierigkeitsstufen und die Formulierung von unterhaltsamen Antworten entsteht eine ansprechende Form von „Infotainment", die nicht nur die Aufmerksamkeit der Quizteilnehmer erregen, sondern auch Bewusstsein für globale Themen wecken und zu persönlichem Einsatz unter dem Motto „Nachhaltigkeit und Fairness" anspornen soll. Das Fair-Quiz ist unter www.fairtrade.steiermark.at am Steiermark-Server im Internet zugänglich.
HBLA für Mode und Bekleidungstechnik Graz – Ortweinplatz für das Projekt „Fairmode“
Mit dem Projekt soll darauf aufmerksam gemacht werden, dass Kleidung, die wir kaufen und tragen, oft unter unfairen Arbeitsbedingungen hergestellt wird und die Produktion außerdem umweltbelastend ist. Als Alternative dazu möchten die am Projekt teilnehmenden SchülerInnen vermitteln, dass heimische Produkte aus biologischen Rohstoffen genau so ansprechend sein können und gleichzeitig unter faireren und nachhaltigeren Bedingungen produziert werden. Schritte, die diesbezüglich gesetzt werden, umfassen den Entwurf und das Design einer modischen und ökologisch vertretbaren Modekollektion unter der Verwendung von Bio-Stoffen und Pflanzenfarben. Es ist geplant, die fertigen Stücke im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung zu präsentieren. Nach Möglichkeit sollen Einzelteile durch steirische Produzenten produziert und vertrieben werden.